Maria Näder

Die heimatliche Verbundenheit zu Königsee, wo Maria Näder am 8. Februar 1922 geboren wurde, ihre Kindheit und Jugend verlebte und ihren späteren Ehemann Dr.-Ing. E.h. Max Näder kennenlernte, hat sich die Duderstädterin ein Leben lang bewahrt. Als Tochter von Otto Bock, als Ehefrau von Dr.-Ing. E.h. Max Näder und als Mutter von Prof. Hans Georg Näder bildete sie dank ihrer Umsicht und humanitären Gesinnung für drei Generationen der Unternehmerfamilie den ruhenden Pol. 

Maria Näder, die im Anschluss an ihre Ausbildung zum Industriekaufmann ab 1942 im väterlichen Betrieb im Königsee/Thüringen arbeitete, hatte bedeutenden Anteil an der Entwicklung der Unternehmensgruppe Otto Bock, die heute weltweit über 4.000 Menschen beschäftigt.

Mit Mut, Optimismus und hoher Disziplin hat sie ihrem Ehemann Dr.-Ing. E.h. Max Näder, den sie 1943 heiratete und der nach der Kriegsgefangenschaft 1946 einen neuen Standort für die Orthopädische Industrie von Otto Bock westlich der sowjetisch besetzten Zone suchte, beim Wiederaufbau des heutigen Weltunternehmens in Duderstadt zur Seite gestanden. Unter welch schwierigen Bedingungen dies gelang, hat Maria Näder in ihrem Buch „Briefe aus bewegten Zeiten“ anschaulich zum Ausdruck gebracht. Es enthält sehr persönliche Schriftwechsel von 1939 bis 1972 mit Schulfreundinnen ihres Abiturjahrgangs an der Oberschule in Potsdam-Hermannswerder.

Vor allen bei wichtigen Entscheidungen im Familienrat war ihre kompetente Meinung gefragt. Dies zeigte sich besonders 1990 bei dem Beschluss zum Rückkauf und Neuaufbau des nach dem Krieg entschädigungslos enteigneten Stammsitzes des Unternehmens in Königsee.

Bis ins hohe Alter und trotz schwerer Krankheit hat sich die Senior-Chefin für Kinder und Menschen in Not engagiert und sich gleichzeitig ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte ihrer treuen und engagierten Mitarbeiter bewahrt.

Maria Näder starb im Alter von 83 Jahren am 5. Juni 2005 in Duderstadt.