Aloys Mecke

Buchbinder, Verlagsbuchhändler und Buch- und Postkarten-Verleger

Geboren am 10. Juli 1880 in Duderstadt gründete Aloys Mecke bereits als 21jähriger nach seiner Ausbildung zum Buchbinder im Jahre 1901, nach dem Tode seines Vaters, in der Duderstädter Jüdenstraße 312 (heute 25) eine Buchbinderei, Buch- und Papierhandlung verbunden mit einem Bildereinrahmungs-Geschäft. Nach bestandener Buchbindermeisterprüfung 1906 in Leipzig gliederte er seinem Unternehmen 1908 eine Buchdruckerei und 1909 einen Verlag an.

Mit gleichgesinnten Heimatfreunden, wie dem späteren Schulrat Philipp Egert und Heinrich Kolbe, war er 1905/1906 Mitbegründer des "Heimatkundlichen Vereins Untereichsfeld" in Duderstadt. Sein Leben widmete er von da an seiner Heimat, dem Eichsfeld. Fortan durchwanderte er mit seinem Fotoapparat das schöne Unter- und Obereichsfeld und schuf mit sicherem Blick für die landschaftlichen Schönheiten viele Serien wertvoller Heimatansichtskarten. Knapp 3.000 verschiedene Bild-Postkarten verzeichnet das Verlagsarchiv Mecke Druck (Stand Mai 2022). Er wurde  damit mit Abstand zum größten Postkartenproduzent im Eichsfeld.

Schon bald gesellte sich zum Bild das Wort. Die Verlagsarbeit begann mit der Veröffentlichung von Noten und Musikliteratur. Dieser Verlagszweig blieb nur bis in die 20er Jahre erhalten. So spezialisierte sich Aloys Mecke auf Heimatliteratur und riß mit den in seinem Verlag seit 1909 erschienenen Werken unter anderen von Carl Duval: "Romantische Beschreibung des Eichsfeldes", bearbeitet von Philipp Egert (1913), Prof. Franz Neureuter: "Eichsfeldische Heimatkunde" (1919), Rektor Karl Wüstefeld: "Eichsfelder Volksleben" (1919) und Wolf-Löffler: "Politische Geschichte des Eichsfeldes" (1921) Standardwerke der eichsfeldischen Geschichtsschreibung aus der Vergessenheit und löste damit eine beachtliche Nachfrage aus. Als dann die bedeutenden wissenschaftlichen Heimatwerke von Geheimrat Dr. Julius Jaeger: "Duderstädter Chronik" von Johannes Barckefeldt (1920) und "Bilder aus der Goldenen Mark Duderstadt" (1921/22) oder Johann Wolfs "Politische Geschichte des Eichsfeldes" in der Überarbeitung von Prof. Dr. Klemens Löffler (1921) dazu traten, wurde man im deutschen Buchhandel auf den jungen Heimatverlag, der von nun an zahlreiche einschlägige Arbeiten auf dem Gebiet der Heimatkunde sammelte und veröffentlichte, aufmerksam.

Allein sieben Veröffentlichungen über Schauspiele des Heiligenstädter Heimatdichters Otto Müller wurden in der Zeit zwischen 1920 und 1930 herausgebracht.

Mit allen damals im Eichsfeld bedeutenden Heimatschriftstellern und Heimatforschern stand Aloys Mecke in freundschaftlichem und persönlichem Kontakt. Sein Verlagswerk konnte er durch die Herausgabe der Heimatzeitschrift "Eichsfelder Heimatglocken" und von 1924-1943 mit "Unser Eichsfeld" krönen. In Tausenden von Exemplaren gingen von 1925 bis 1940 seine Heimatkalender "Mein Eichsfeld" in alle Welt und brachten Freude und Heimatliebe in viele Eichsfelder Familien.

Weit in Deutschland bekannt wurde sein Verlag durch die Herausgabe der viel gelesenen und in mehreren Auflagen herausgegebenen Romane von Dr. Robert Nelz.

Unvergessen ist auch seine Tätigkeit als Mitbegründer 1927 und langjähriger Vorsitzender des Duderstädter Verkehrsvereins (1934-1939), was sich unter anderem auch im Druck von hervoragenden touristischen Prospekten für Duderstadt und das Eichsfeld niederschlug.

Sein Lebensmotto war:
Die Heimat recht kennen und verstehen, sie schätzen, mit liebenden Auge sehn, drin wurzeln und wachsen zu festen Stand, dem Bruder dienen, dem Vaterland. Zur himmlischen Heimat richten den Blick: Das nenne ich Leben; das ist das Glück!
August Tecklenburg, Göttingen (1863-1929)

Von diesem Spruch gestaltete der Kalligraph Josef Gottlieb für den Druck eine Postkarte.

Aloys Mecke starb am 9. Februar 1950, nach dem er 12 Jahre auf Grund einer ihm von der Gestapo 1939 zugefügten Rückenmarksverletzung im Rollstuhl sitzend gelebt hatte.

Allen Heimatfreunden ist sein Name und Werk ein Begriff geblieben.

Carmen Mecke

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