Karl Mecke

Buchdruckmeister, Verleger, Verlagsbuchhändler und Fotograf

Geboren am 18. Mai 1909 war ihm die Begeisterung für die "Schwarze Kunst" des Buchdruckens gewissermaßen schon in die Wiege gelegt. So gründete sein Vater doch bereits 1908 neben der bestehenden Buchbinderei und Buchhandlung eine Druckerei. Dort begann er 1925 eine Schriftsetzerlehre. Im Anschluss besuchte er die Meisterschule für "Deutschlands Buchdrucker" in München, wo er 1932, schon als 23-jähriger dem ersten Jahrgang angehörte, der das Diplom der neugegründeten Graphischen Akademie in München erhielt und vor der Handwerkskammer München die Meisterprüfung als Buchdruckmeister ablegte.

1933 übernahm der junge Meister nach einem einjährigen Aufenthalt in Breslau die technische Leitung des elterlichen Betriebes.

Neben den vielen Gebrauchsdrucksachen, die angefertigt wurden, entstanden die ersten von ihm gestalteten und mit eigenen Fotos versehenen Verkehrsprospekte von Duderstadt und vom Eichsfeld.

Im Verlag erschienen grundlegende Werke der Eichsfeld-Literatur in den Bereichen Volkstum, Sitte und Gebräuche, Ortsgeschichte, Wirtschaftliches und Musikschrifttum, so dass bis Kriegsbeginn weit über 100 Werke vorlagen. Von seinem Vater erbte er die Leidenschaft zur Fotografie und sorgte so für das Fortbestehen und den Ausbau der Ansichtskartensparte des Verlages. So gestaltete er als begeisterter Fotograf zahlreiche Ansichtskarten mit künstlerischen Aufnahmen von Städten und Dörfern, von der Landschaft und über das kulturelle Leben im Eichsfeld. Er hatte somit großen Anteil an der Postkartenproduktion des Heimatverlages Aloys Mecke, der mit knapp 3.000 hergestellten Ansichtskarten der größte Postkartenverlag im Eichsfeld war. Viele seiner Fotos erschienen in Kalendern, Zeitschriften und Büchern und machten so die Leser mit ihrer Heimat immer besser bekannt. Mit besonderer Liebe widmete er sich der Heimatzeitschrift  "Unser Eichsfeld" und der Gestaltung der Jahrbücher "Mein Eichsfeld". Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde seine Tätigkeit unterbrochen und 1943 die Druckerei von den Nationalsozialisten geschlossen, nachdem man das Schriftmetall und die Verlagsproduktion beschlagnahmt hatte.

Nach acht Kriegs- und Gefangenschaftsjahren begann er unter schwierigen Bedingungen mit dem Wiederaufbau der Druckerei und des Verlages. Als die der ersten Schwierigkeiten überwunden waren, widmete er sich entsprechend der Tradition des Hauses wieder unter den gegebenen Bedingungen der Nachkriegszeit der Veröffentlichung von Heimatliteratur. So war er maßgeblich an der Herausgabe der Zeitschriften "Eichsfelder Heimatglocken", "Die Goldene Mark" und "Heimatlese" beteiligt. 1952 übernahm er nach dem Tode seines Vaters die gesamte Firma Aloys Mecke mit Buchhandlung, Buchdruckerei und Verlag als Alleininhaber.

Neben seiner vielseitigen beruflichen Tätigkeit und seiner großen Familie engagierte Karl Mecke sich stets auch noch ehrenamtlich für seine Heimat. So war er seit seiner Jugendzeit aktiv in der Jugendbewegung der Wanderfalken beim Aufbau der Jugendburg Ludwigstein und von 1933 bis 1940 Kreiswanderwegewart des Landkreises Duderstadt.

Er war Gründer und erster Vorsitzender des Kreisjugendherbergsvereins des Landkreises Duderstadt 1948-1960. Sein besonderes Interesse galt der Arbeit im Heimatverein "Goldene Mark", dem er nach langen Jahren der Vorstandsarbeit zuletzt als Ehrenmitglied angehörte. Außerdem war er Vorstandsmitglied im Museumsverein und im Verkehrsverein Duderstadt.

Unzählige Fremde und auch Landsleute machte er durch seine Stadtführungen in Duderstadt und Wanderungen im Eichsfeld mit der Heimat bekannt. Seine Arbeit fand Anerkennung in der Verleihung der "Eichsfelder Heimatplakette" 1966 durch den Landkreis Duderstadt. 1968 wurde ihm vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels die Ehrennadel für 25-jährige Tätigkeit als Verlagsbuchhändler verliehen.

Anfang der 70er Jahren des letzten Jahrhunderts zog er sich aus dem aktiven Geschäftsleben zurück und übergab 1970 die Druckerei und den Verlag an seinen Sohn Helmut, sowie 1974 die Buchhandlung an seinen Sohn Karl. 2002 konnte Karl Mecke noch sein 70-jähriges Meisterjubiläum begehen. Als echter Jünger der "Schwarzen Kunst" blieb er noch lange Jahre an der Arbeit in der Druckerei interessiert, bewahrte seine geistige Frische und war immer an allen Neuerscheinungen der Eichsfeldliteratur interessiert. Er starb am 31. Januar 2006 im hohen Alter von 96 Jahren.

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