Josef Gröger


Der Autor wurde 1930 im Küsterhaus in Cosel geboren.

Er verbrachte eine sehr harmonische Kindheit und Jugendzeit, die durch Weihrauchduft und Weihwasser gekennzeichnet waren. Diese familiäre Idylle wurde jedoch durch die kriegerischen Ereignisse gestört und 1945 brutal beendet.

Flucht aus der Heimat und Trennung von den Eltern waren gravierende Merkmale des zweiten Lebensabschnittes. Seine Flucht endete in Thüringen. Zuvor war er noch an der Sicherung und Rettung des Coseler Kirchenschatzes beteiligt.

Nachdem es ihm bewusst wurde, dass es kein "Zurück" geben wird, bemühte er sich trotz katastrophaler Lebensumstände seine Schulausbildung zu erweitern, eine Berufsausbildung zu absolvieren und bereitete sich auf ein Studium vor.

Am Berufspädagogischen Institut in Gotha erwarb er die Qualifikation als Berufsschullehrer.

Auf dem Wege des Fernstudiums erweiterte er sein Wissen auf den Gebieten Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftspädagogik und Psychologie.

An der Humboldt-Universität in Berlin erwarb er den akademischen Grad Diplom-Handelslehrer.

Zwischenzeitlich geheiratet, fand er seinen Lebensmittelpunkt in Heilbad Heiligenstadt.

1956 ergab sich die Möglichkeit, erstmals mit Frau und Kind die Eltern zu besuchen.

Nach Anmeldung bei der Miliz gab es eine umfangreiche Befragung über den Verbleib des Coseler Kirchenschatzes.

Mögliche Belohnungen sowie ernsthafte Bedrohungen konnten aber an seiner Einstellung nichts ändern.

Jedoch konnte er nicht wissen, was in den nächsten Jahren in dieser Angelegenheit noch auf ihn zukommen sollte.

Eine riskante Reise in die Sowjetunion unternahm er praktisch "Inkognito" mit einer internationalen Reisegesellschaft 1959 in Absprache mit Vertretern der katholischen Kirche. Das Ziel war die Herstellung eines Kontaktes mit der katholischen Gemeinde in Moskau. Diese Aufgabe konnte er erfolgreich lösen.

In Heiligenstadt gehörte er zu dem Personenkreis, der aus christlicher Verantwortung versuchte, die Interessen der christlichen Bevölkerung im Bereich der Kommunalpolitik zu vertreten, was sich auch bei der Beseitigung des sozialistischen Staatsapparates 1989 wiederspiegelte.

Nachdem sich die politische Wende in Polen abzeichnete, konnte er, gemeinsam mit seinem Sohn Karl-Heinz nach 47 Jahren des Schweigens den Coseler Kirchenschatz der mittlerweile polnisch gewordenen Pfarrgemeinde übergeben.

Der Autor setzt sich auch mit unverständlichen Reaktionen verantwortlicher Personen aus dem kirchlichen Bereich auseinander, die offensichtlich mit dieser Problematik überfordert waren. Dazu sagt er: "Es ist zwar manches zu verstehen, aber nicht alles zu entschuldigen."

Im Ruhestandsalter beschäftigte sich Josef Gröger über zwanzig Jahre mit der Erforschung der historischen Entwicklung der Stadt- und Kirchengeschichte seiner Heimatstadt.

Die Ergebnisse seiner Studien publizierte er in zwei Buchreihen: "Cosel - die Stadt an der Oder" und "Historisches und Erlebtes".

Über 50 Einzelveröffentlichungen findet man in angesehenen Fachzeitschriften. Seine Publikationen erfolgten zum Teil auch in polnischer Sprache.

Für die Erforschung des historischen Erbes und die Bemühungen zur Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen erhielt er im August 2009 durch den Marschall Jozef Sebesta die Verdienstmedaille der Woiwodschaft Opole.

Der deutsche Konsul Ludwig Neudorfer würdigte in der Festveranstaltung den Ausgzeichneten mit den Worten:

Sie sind nicht nur ein guter Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, sondern auch eine Persönlichkeit, der die deutsch polnische Freundschaft am Herzen liegt!"

Für seine wissenschaftlichen Abhandlungen über die Geschichte Oberschlesiens wurde ihm als ersten Bundesbürger der Augustin-Weltzel-Preis, "Der oberschlesische Tacitus" verliehen.

Versöhnung zwischen Deutschen und Polen und keine Entfaltung nationaler Egoismen, das ist seine Intention, die wir in allen seinen Veröffentlichungen finden.

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