Das Leben geht oft seltsame Wege. Eugène Henri Chapus, der viele Jahre in Dingelstädt und später in Duderstadt lebte, erzählt in diesem Buch, wie es zunächst seinen Vater - und später ihn selbst in das Eichsfeld verschlagen hat. Die Geschichte der deutsch-französischen Familie Chapus, die sich spannend wie ein Roman liest, ist zugleich ein Stück Zeitgeschichte. Chapus, der in der Nazi-Zeit zur Zwangsarbeit nach Deutschland verpflichtet wird, heiratet in Dingelstädt eine Deutsche und bleibt nach dem Krieg dort. Auf abenteuerliche Weise meistert er die Kriegsjahre und die Zeit der sowjetischen Besatzung. In der DDR hat er schließlich Erfolg als Sänger und könnte im Grunde ein zufriedenes Leben führen. Doch der Drang, sich frei bewegen zu können, ist größer. In den 60er Jahren flieht er mit Frau und Kindern auf dramatische Weise in den Westen. Über Berlin und Friedland zieht es ihn wieder in das Eichsfeld, diesmal nach Duderstadt. Beeindruckend an diesem Buch ist nicht nur die Geschichte selbst, sondern auch die Schilderung der Lebensumstände, angefangen vom Leben des Vaters, der Dingelst&
Das Leben geht oft seltsame Wege. Eugène Henri Chapus, der viele Jahre in Dingelstädt und später in Duderstadt lebte, erzählt in diesem Buch, wie es zunächst seinen Vater - und später ihn selbst in das Eichsfeld verschlagen hat. Die Geschichte der deutsch-französischen Familie Chapus, die sich spannend wie ein Roman liest, ist zugleich ein Stück Zeitgeschichte. Chapus, der in der Nazi-Zeit zur Zwangsarbeit nach Deutschland verpflichtet wird, heiratet in Dingelstädt eine Deutsche und bleibt nach dem Krieg dort. Auf abenteuerliche Weise meistert er die Kriegsjahre und die Zeit der sowjetischen Besatzung. In der DDR hat er schließlich Erfolg als Sänger und könnte im Grunde ein zufriedenes Leben führen. Doch der Drang, sich frei bewegen zu können, ist größer. In den 60er Jahren flieht er mit Frau und Kindern auf dramatische Weise in den Westen. Über Berlin und Friedland zieht es ihn wieder in das Eichsfeld, diesmal nach Duderstadt. Beeindruckend an diesem Buch ist nicht nur die Geschichte selbst, sondern auch die Schilderung der Lebensumstände, angefangen vom Leben des Vaters, der Dingelstädt im Ersten Weltkrieg kennengelernt hatte, bis weit in die DDR-Zeit hinein. Das Eichsfeld unter der braunen und dann unter der roten Diktatur, das Streben der Menschen und ihr Einfallsreichtum, das Leben auch unter widrigen Umständen zu meistern, all das weckt Erinnerungen, die nur noch die Älteren unter uns haben. Es ist wichtig, daß dieses Buch gerade heute gelesen wird, da wir uns am Beginn einer neuen Ära befinden und das, was zur jüngeren Vergangenheit gehört, gern vergessen. Was Chapus Schilderung so sympathisch macht, ist seine positive Lebenseinstellung in allen Situationen des Schicksals. In seinem Buch finden sich weder Groll noch Bedauern über die "verlorenen" Jahre. Selbst sein persönliches Happy-End gewinnt Allgemeingültigkeit durch die gravierende Wende der Geschichte.