Vorwort
Der demografische Wandel ist mittlerweile in aller Munde. Jeder kennt die sinkenden Bevölkerungszahlen, weiß um den Rückgang der Geburten sowie die zukünftige Alterung der Bevölkerung bei steigender Lebenserwartung. Inzwischen setzt sich auch die Erkenntnis durch, dass mit der geringeren und alternden Bevölkerung auch Auswirkungen auf die Erwerbstätigkeit einhergehen, die Fachkräftebedarfe, Weiterbildung und Innovationskraft von Unternehmen betreffen können. Demografie gefährdet auf der Angebotsseite den Wirtschaftsstandort Deutschland, weil ausreichend viele und junge, bestens qualifizierte Fachkräfte zu fehlen scheinen. Die Wirkungen der demografischen Veränderungen können sich aber genauso auf die Konsumstruktur der deutschen Haushalte auswirken und damit die Nachfrageseite betreffen.
Das vorliegende Arbeitsheft beschäftigt sich mit diesen nachfragseitigen Auswirkungen auf das Handwerk und rekapituliert kurz den soziodemografischen Wandel auf der Basis vorhandener Analysen sowie die Konsumstruktur von Jüngeren und Älteren vor dem Hintergrund der Verschiebungen der Bevölkerungsanteile hin zu den Älteren, um da
Vorwort
Der demografische Wandel ist mittlerweile in aller Munde. Jeder kennt die sinkenden Bevölkerungszahlen, weiß um den Rückgang der Geburten sowie die zukünftige Alterung der Bevölkerung bei steigender Lebenserwartung. Inzwischen setzt sich auch die Erkenntnis durch, dass mit der geringeren und alternden Bevölkerung auch Auswirkungen auf die Erwerbstätigkeit einhergehen, die Fachkräftebedarfe, Weiterbildung und Innovationskraft von Unternehmen betreffen können. Demografie gefährdet auf der Angebotsseite den Wirtschaftsstandort Deutschland, weil ausreichend viele und junge, bestens qualifizierte Fachkräfte zu fehlen scheinen. Die Wirkungen der demografischen Veränderungen können sich aber genauso auf die Konsumstruktur der deutschen Haushalte auswirken und damit die Nachfrageseite betreffen.
Das vorliegende Arbeitsheft beschäftigt sich mit diesen nachfragseitigen Auswirkungen auf das Handwerk und rekapituliert kurz den soziodemografischen Wandel auf der Basis vorhandener Analysen sowie die Konsumstruktur von Jüngeren und Älteren vor dem Hintergrund der Verschiebungen der Bevölkerungsanteile hin zu den Älteren, um dann beispielhaft an sechs Handwerkswirtschaftsbereichen wie Bauhauptgewerbe, Gesundheitshandwerk, Kfz-Handwerk und anderen die konkreten Auswirkungen abzuschätzen. Dabei zeigen sich eine Reihe von bereichsspezifischen Auswirkungen, die für das Handwerk zu beachten sind.
Auch wenn der Demografie sicherlich gebührende Beachtung zu schenken ist, folgert die Autorin aber treffend, dass neben den demografischen Änderungen eine Reihe von weiteren Änderungen diese kompensieren oder auch konterkarieren können. Bislang rücken die Prognosen von Nachfrageveränderungen die demografisch induzierten Veränderungen in den Mittelpunkt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Demografie auch quantitativ relativ einfach zu fassen ist. Möglicherweise sind aber die Veränderungen in der Konsumstruktur, die der technische Fortschritt, Einkommensveränderungen oder regulatorische Interventionen auslösen, viel bedeutender.
Zukünftigen technischen Fortschritt ähnlich wie Einkommensentwicklung oder regulatorische Entwicklungen abzuschätzen ist aber viel schwieriger als demografische Effekte vorherzusagen.
Das Arbeitsheft ermöglicht nicht nur, einen analytischen Blick auf demografisch induzierte Nachfrageänderungen im Handwerk zu werfen, sondern fordert indirekt dazu auf, den Blick auch auf andere Treiber der Nachfrageveränderungen zu richten.
Ich wünsche der Studie einen breiten Leserkreis, um über die demografischen Effekte hinaus auch diese zukünftigen Entwicklungen zu diskutieren.
Göttingen, im Dezember 2011
Prof. Dr. Kilian Bizer
Direktor des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen