Der hier angegebene Preis versteht sich bei Einzellieferung einer Ausgabe. Bei Mitgliedschaft im Verein ist die kostenfreie Lieferung der Vierteljahreszeitschrift mit Zahlung des Vereinsbetrages abgegolten (Mitgliedsbeitrag (Stand 2012) für Privatpersonen 25,00 EUR pro Jahr).
Zu dieser Ausgabe: „Südniedersachsen“, 48. Jahrgang, 2. Heft, März 2020.
In diesem Heft stellt Hans Joachim Winzer seine Forschungen über die Ministerialen des Marienklosters in Gandersheim, die Herren von Motlingerode, vor. Der Ort ist heute eine Wüstung in der Nähe von Osterode; nur eine Kirchenruine erinnert an ihn. Das nach diesem Ort benannte Rittergeschlecht erlangte im 13. Jahrhundert eine regional begrenzte Bedeutung. Ihr Besitz, ihr Aktionsradius und ihre Funktion als Ministeriale werden beschrieben. Über die braunschweigische Eisenhütte in Holzminden schreibt Günter Gebhardt. Sie wurde 1744 gegründet, in einer Zeit, als die braunschweigische Regierung in ihrem westlichen Landesteil mehrere Industrieansiedlungen förderte, wie z. B. auch die Porzellanfabrik Fürstenberg un
Der hier angegebene Preis versteht sich bei Einzellieferung einer Ausgabe. Bei Mitgliedschaft im Verein ist die kostenfreie Lieferung der Vierteljahreszeitschrift mit Zahlung des Vereinsbetrages abgegolten (Mitgliedsbeitrag (Stand 2012) für Privatpersonen 25,00 EUR pro Jahr).
Zu dieser Ausgabe: „Südniedersachsen“, 48. Jahrgang, 2. Heft, März 2020.
In diesem Heft stellt Hans Joachim Winzer seine Forschungen über die Ministerialen des Marienklosters in Gandersheim, die Herren von Motlingerode, vor. Der Ort ist heute eine Wüstung in der Nähe von Osterode; nur eine Kirchenruine erinnert an ihn. Das nach diesem Ort benannte Rittergeschlecht erlangte im 13. Jahrhundert eine regional begrenzte Bedeutung. Ihr Besitz, ihr Aktionsradius und ihre Funktion als Ministeriale werden beschrieben. Über die braunschweigische Eisenhütte in Holzminden schreibt Günter Gebhardt. Sie wurde 1744 gegründet, in einer Zeit, als die braunschweigische Regierung in ihrem westlichen Landesteil mehrere Industrieansiedlungen förderte, wie z. B. auch die Porzellanfabrik Fürstenberg und die Glashütte Grünenplan. Zunächst wurde aus dem Eisenstein des Sollings Roheisen erzeugt und zu Produkten des täglichen Bedarfs verarbeitet. Nachdem die Lagerstätten erschöpft waren, wurde Roheisen aus den braunschweigischen Hütten des Harzes bezogen. Die Holzmindener Hütte wurde 1852 geschlossen.
Ein weiterer industriegeschichtlicher Beitrag von Detlev Herbst beschäftigt sich mit der Kristallglashütte Ernst Buder in Volpriehausen, die von einer geflüchteten Fabrikantenfamilie aus der Niederlausitz in dem stillgelegten Kalibergwerk des Ortes nach 1945 eingerichtet wurde und bis 1987 einer wechselvollen Geschichte unterworfen war.
Ulrich Harteisen, der neue Fachgruppensprecher Geographie und Landeskunde, geht in seinem Beitrag der Frage nach, welche Bedeutung die geographisch-landeskundliche Forschung für die Heimatpflege und die regionale Entwicklung hat. Er kommt zu dem Ergebnis: Sie kann „Menschen an ihre Heimat heranführen, Entwicklungen erklären und dazu beitragen, Bindungen zur heimatlichen Landschaft aufzubauen“. Seine Ausführungen belegt er beispielhaft an der erst kürzlich erschienen landeskundlichen Bestandsaufnahme „Das Eichsfeld“, die in der Reihe „Landschaften in Deutschland“ des Leibniz-Instituts für Länderkunde Leipzig erschienen ist und an der er federführend mitgewirkt hat.
Zwei weitere kürzere Artikel befassen sich mit nicht mehr so geläufigen Begriffen zur Agrar- und Siedlungsgeschichte, hier zum niederdeutschen Hallenhaus, und mit den Flurnamen „Dependal“ und „Klapperkloster“. Interessant ist auch ein Exkursionsbericht von Gudrun Pischke und Tobias Uhlig über eine einst bedeutende Pfalz in der Region, die Pfalz Grone, von der oberirdisch nichts mehr zu sehen ist. Der Stand der Forschungen zur Pfalz wird in diesem Beitrag erläutert.
Weiterhin berichten der Vorstand und die Fachgruppen Archäologie, Geschichte, Geographie und Landeskunde, Bauerhaltung, Volkskunde und Familienforschung über ihre Tätigkeiten. Die Fachgruppe Plattdeutsche Sprache und Literatur steuert einen ausführlichen Bericht über ihre Frühjahrstagung in Bühren bei. Vorgestellt werden auch neue Bücher aus der Region und angrenzenden Gebieten.
Dr. Gerd Busse, für die Redaktion der Zeitschrift
Aus dem Inhalt dieser Ausgabe:
Hans-Joachim Winzer: Die Herren von Motlingerode – Ministeriale des Marienklosters Gandersheim
Günter Gebhardt: Die braunschweigische Eisenhütte in Holzminden (1744-1852)
Detlev Herbst: Die Kristallglashütte Ernst Buder
Ulrich Harteisen: Geographisch-landeskundliche Forschung und ihre Bedeutung für Heimatpflege und Regionalentwicklung
Wilfried Baller: Begriffe aus der Agrar- und Siedlungsgeschichte – Teil 2
Klaus Gehmlich: Flurnamen und ihre Bedeutung
Firouz Vladi: Neue Broschüre zur Burgruine Scharzfels
Aus den Fachgruppen
Archäologie und Geschichte
Geschichte und Bauerhaltung und Denkmalpflege
Geographie und Landeskunde
Plattdeutsche Sprache und Literatur
Volkskunde
Der Vorstand informiert
Glückwünsche und Mitgliederbewegung
Berichte und Informationen
Neue Bücher
Termine
Einladung zur Herbsttagung
Mitarbeiter der Zeitschrift und Fachgruppen
Titelbild: Die Kristallglashütte Buder in Volpriehausen auf dem Gelände des ehemaligen Kalibergwerks Anfang der 1960er Jahre (Ortsarchiv Volpriehausen).
Liebe „Südniedersachsen“-Leserinnen und -Leser,
Dieses Heft erscheint in Zeiten, in denen uns die Covid-19-Pandemie buchstäblich „in Atem hält“ und herausfordert, unser Verhalten zu überdenken und zu ändern, ähnlich wie bei der Pest im Mittelalter, als die Bevölkerung nichts oder zu wenig darüber wusste und auch keine Medizin dagegen hatte. Diese besondere Situation betrifft auch die Arbeitsgemeinschaft: Sitzungen, Versammlungen, Vorträge und Exkursionen konnten monatelang nicht stattfinden. Auch wenn es keine zweite Welle der Erkrankungen geben sollte, wären solche Veranstaltungen nur unter strengen hygienischen Regeln möglich. Umso wichtiger sind nun die Publikationen der ASH und die Internetpräsentation auf der Homepage, die sicherstellen können, dass der wissenschaftliche Diskurs über Südniedersachsen in den Fachgruppen nicht zum Erliegen kommt.
In diesem Heft informieren wir über Ministeriale des Marienklosters Gandersheim, die Herren von Motlingerode, die ehemalige Eisenhütte bei Holzminden und eine einstige Kristallglashütte in Volpriehausen, und Ulrich Harteisen geht der Frage nach, welche Bedeutung die geographisch-landeskundliche Forschung für die Heimatpflege und die regionale Entwicklung hat. Die zahlreich eingegangenen Beiträge zeugen von einem ungebremsten Engagement in der Erforschung und Beschreibung von archäologischen, historischen, volkskundlichen und regionalsprachlichen Entwicklungen vor Ort und in der Region. Das lässt Vorstand und Redaktionsteam zuversichtlich sein, dass die Zeitschrift weiter erscheinen kann: „Südniedersachsen“ steht also auch in Coronazeiten für Kontinuität in der Heimatforschung.
Gerd Busse