Diese von Dr. Opfermann und Josef Kruse aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzten Chroniken sind Geschichtsquellen ersten Ranges. Band I behandelt die Zeit von 1574 -1685. Dr. Bernhard Opfermann ist vielen Eichsfeldern nicht nur aus seiner über 40-jährigen Tätigkeit als Pfarrer bekannt ist, sondern vor allem als fundierter und fleißiger Heimatforscher. Das genannte Werk ist die Fortsetzung von J. Freckmanns Historia collegii Heiligenstadiani, Teil I (1574 - 1685), das 1929 auf lateinisch in Magdeburg erschienen ist. Der neue Band in deutscher Sprache umfaßt nahezu ein Jahrhundert Jahresberichte des Heiligenstädter Jesuitenkollegs, aus dem auch die Häuser in Erfurt, Hildesheim und Hannover hervorgegangen sind. Zunächst wird für jedes Jahr der Mitgliederstand des Hauses für jeweils 17 - 20 Personen sowie deren Aufgabenbereich mitgeteilt. Auch Versetzungen werden vermerkt. Es wird über seelsorgerische Veranstaltungen berichtet, besonders über die Wallfahrten der Sodalitäten nach dem Hülfensberg, Wingerode, Hagis und Schachtebich. Die Beziehungen zu den Männerklöstern Gerode, Reifenstein und W
Diese von Dr. Opfermann und Josef Kruse aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzten Chroniken sind Geschichtsquellen ersten Ranges. Band I behandelt die Zeit von 1574 -1685. Dr. Bernhard Opfermann ist vielen Eichsfeldern nicht nur aus seiner über 40-jährigen Tätigkeit als Pfarrer bekannt ist, sondern vor allem als fundierter und fleißiger Heimatforscher. Das genannte Werk ist die Fortsetzung von J. Freckmanns Historia collegii Heiligenstadiani, Teil I (1574 - 1685), das 1929 auf lateinisch in Magdeburg erschienen ist. Der neue Band in deutscher Sprache umfaßt nahezu ein Jahrhundert Jahresberichte des Heiligenstädter Jesuitenkollegs, aus dem auch die Häuser in Erfurt, Hildesheim und Hannover hervorgegangen sind. Zunächst wird für jedes Jahr der Mitgliederstand des Hauses für jeweils 17 - 20 Personen sowie deren Aufgabenbereich mitgeteilt. Auch Versetzungen werden vermerkt. Es wird über seelsorgerische Veranstaltungen berichtet, besonders über die Wallfahrten der Sodalitäten nach dem Hülfensberg, Wingerode, Hagis und Schachtebich. Die Beziehungen zu den Männerklöstern Gerode, Reifenstein und Worbis (Franziskaner) werden bei gegenseitigen Aushilfen an den Ordensfesten und wissenschaftlichen Veranstaltungen geschildert, ebenso die seelsorgerischen Aushilfen in den Eichsfelder Frauenklöstern Beuren, Teistungenburg, Anrode und Zella. Die Zahl der jährlichen Konversionen und Beichten wird nicht übergangen. Es wird sowohl von den Prüfungen der Schüler als auch von den jährlichen Theateraufführungen und deren Inhalten berichtet. Auch auf Besuche von bekannten Persönlichkeiten wird eingegangen, ebenso auf Stiftungen für Kirche und Haus. Ebenfalls wird von Veränderungen baulicher Art an Kolleg und Schule berichtet. So finden alle Leistungen und Verdienste der Jesuiten für das religiöse und kulturelle Leben des Eichsfeldes ihren Niederschlag in diesem Buch. Aber auch die Schwierigkeiten und Kämpfe mit der Stadt und den Mainzer Landesbehörden und ihren Vertretern werden benannt. Und auch die wirtschaftlichen und sozialen Zustände des Eichsfeldes in der Zeit des fürstlichen Absolutismus und die Kriegswirren, besonders des Siebenjährigen Krieges (1756 - 63), finden ihre Darstellung. Viele Einzelheiten beleuchten die Geschichte einzelner Eichsfelder Orte und Personen. Ein Literaturverzeichnis zur Geschichte des Heiligenstädter Hauses, ein Verzeichnis der Rektoren und ein Eichsfelder Ortsverzeichnis sind angegliedert. Mit Erscheinen des 1. Bandes wird einer breiteren Öffentlichkeit ein wichtiges Stück Heimat- und Kulturgeschichte des Eichsfeldes zugänglich gemacht.