In seine Heimat kann man zurückkehren, in seine Jugend nicht.
Über beide kann man jedoch ein Buch schreiben.
Der Autor lädt ein, ihn in seine ganz persönliche Heimat und Jugend zu begleiten. Erzählt wird von Familie und Freunden, aus alltäglichen Situationen, aber auch von einmaligen Momenten sowie mancherlei Abenteuer im Wald und am See.
Dem Leser sei es gestattet, sich selbst in den einzelnen Anekdoten zu erkennen und der eigenen Heimat dadurch wieder ein Stück näher zu kommen. Denn auch wenn sie ihr und ihm vielleicht genauso viel bedeutet wie dem Autor, so mag sie, die Heimat, dennoch mit den Jahren etwas fremd geworden sein. Am Ende stimmen womöglich beide, der Autor und der Leser, überein:
Etwas ist gut!
Aus dem Vorwort
Ach, die liebe Kinderzeit,
wie hat sie mich doch gefreut!
Allzu schnell war man erwachsen,
Schluss mit lustig und den Faxen!
Einmal blick ich noch zurück:
Kinderzeit, ja, Lebensglück!
Ein kleiner Junge, blonde kurze Haare, nicht b
In seine Heimat kann man zurückkehren, in seine Jugend nicht.
Über beide kann man jedoch ein Buch schreiben.
Der Autor lädt ein, ihn in seine ganz persönliche Heimat und Jugend zu begleiten. Erzählt wird von Familie und Freunden, aus alltäglichen Situationen, aber auch von einmaligen Momenten sowie mancherlei Abenteuer im Wald und am See.
Dem Leser sei es gestattet, sich selbst in den einzelnen Anekdoten zu erkennen und der eigenen Heimat dadurch wieder ein Stück näher zu kommen. Denn auch wenn sie ihr und ihm vielleicht genauso viel bedeutet wie dem Autor, so mag sie, die Heimat, dennoch mit den Jahren etwas fremd geworden sein. Am Ende stimmen womöglich beide, der Autor und der Leser, überein:
Etwas ist gut!
Aus dem Vorwort
Ach, die liebe Kinderzeit,
wie hat sie mich doch gefreut!
Allzu schnell war man erwachsen,
Schluss mit lustig und den Faxen!
Einmal blick ich noch zurück:
Kinderzeit, ja, Lebensglück!
Ein kleiner Junge, blonde kurze Haare, nicht besonders viel auf den Rippen, mit neugierigen Augen und spitzrunder Nase. Ungeduldig rutscht er auf dem Rücksitz des Kombis hin und her und schaut immer wieder neugierig aus dem Fenster.
Es war die zweite Fahrt innerhalb einer Woche auf der Autobahn. Bald mussten sie da sein. Jetzt ging es schon wieder auf der Landstraße entlang Richtung Osten und nun sah er es schon. Eine große grüne Wiese, eingezäunt wie eine Pferdekoppel und darauf mehr als ein Dutzend Hunde mit den unterschiedlichsten Farben des Fells, von schneeweiß bis hellbraun, aber alle in ihren Zügen und der Größe einander ähnlich. Was für ein Bild! Wie anderswo Kühe auf einer Weide liefen hier reinrassige Golden Retriever.
Mit zwölf Jahren bekam ich endlich einen Hund! Es war einer der schönsten Tage in meinem jungen Leben. Viele weitere gab es, die alle in gebührender Detailliertheit zu beschreiben ein Buch nicht ausreichen würde. So soll denn dieses, in dem ich einen Großteil meiner Jugend beschreibe, keinen lückenlosen Erfahrungsbericht meiner Kindheit darstellen, sondern vielmehr dem Leser einen interessanten Einblick in die Zeit meiner Jugend und das Land meiner Heimat vermitteln.
Heimat, was ist das? Ein großes Wort und tatsächlich steckt es voll immenser Bedeutung für jeden Menschen, der nicht durch irgendein tragisches Ereignis von seiner Heimat ein anderes Bild als das der schönen Heimat hat.
Man kann sagen, Heimat ist ein bestimmter Ort, und zwar der Ort, an dem man geboren und, wichtiger noch, auch aufgewachsen ist. Zumindest sollte man einen Teil seiner Kindheit dort verbracht haben. Für mich ist die Heimat als der Schauplatz meiner Jugend ein unverzichtbarer Teil meines persönlichen Daseins und somit muss ich, will ich von dem einen berichten, von dem anderen erzählen.
Für mich gibt es nur die eine Heimat so wie es für mich auch nur eine Jugend gab. Wie viele Heimaten hat jedoch z.B. ein Kind, dessen Eltern ständig mit ihm umziehen und das nie länger als ein paar Jahre an einem Ort wohnen bleibt? Ein amerikanisches Sprichwort lautet Home is where the heart is - Zu Hause ist wo sich das Herz befindet. Ist aber ein zu Hause nicht etwas anderes als die Heimat? Ich denke schon. Denn wie ginge es Menschen, die keine Heimat mehr haben und sich daher nie wieder zu Hause fühlen dürften? Nein, solange, wie sie ihr Herz an einen Ort hängen können und sich dort wohl fühlen, haben sie ein zu Hause für sich und somit kann dem Sprichwort durchaus Recht gegeben werden.
Es bleibt die Heimat im Vergleich zu einem zu Hause aber ein Ort, an dem mehr als das Herz eines Menschen hängt. So bezeichnet denn das vielgereiste Kind den Ort als seine Heimat, an dem vielleicht die Oma oder der Opa wohnen. Heimat ist also etwas, das mit Familie zu tun hat. Wer kein großer Familienmensch ist, dem fällt es oft leichter, von seiner Heimat getrennt zu sein. Er macht sein eigenes Glück für sich allein an dem Ort, wo er sich ein zu Hause schafft. Vielleicht bekommt er Kinder und diese kennen seine alte Heimat nicht mehr. Sind sie aber interessiert an ihrer Familie und somit an ihrer Herkunft, führt sie ihr Weg bald aus dem Elternhaus, was zwar zu Hause, aber nicht Heimat ist, heraus und zurück zu den Wurzeln der Familie. Heimat ist daher etwas, das mit Herkunft zu tun hat. Man kann sowohl mit Wo komme ich her? als auch mit Von wem stamme ich ab? nach seiner Heimat fragen. Einmal ist es also ein Ort, der Heimat bezeichnet und ein anderes Mal sind es Menschen bzw. Vorfahren. Heimat ist somit ein Phänomen, das Raum und Zeit betrifft.
Der Planet Erde als die Heimat der Menschen gibt ihnen alles, was sie zum Leben brauchen. Das Wasser, die Tiere und Pflanzen zur Nahrung, aber auch Wälder, Wiesen und Berge, welche unter anderem der Orientierung dienen. Orientierung meint dabei nicht nur die räumliche, sondern auch die zeitliche. Der Glaube an eine solche Funktion der Landschaft ist zum Beispiel fester Bestandteil der Lebensphilosophie der Ureinwohner Amerikas. Durch traditionelle Riten, durchgeführt an bestimmten Orten wie einem Berg oder anderen markanten Landschaftspunkten finden sie die Verbindung zu ihren Vorfahren, die diese Riten ebenfalls an diesem Ort ausgeführt haben. Das Ganze führt zu einer zeitlichen Orientierung durch räumliche Orientierung und somit zur allesumfassenden Wirkung von Heimat.
Wie für die einstigen Bewohner Amerikas ist auch für mich Heimat in einer besonderen Weise bedeutsam. Neben Familie und Herkunft ist Heimat auch Geschichte für mich. Die Heimat steckt voller Geschichte(n) und die Orte der Heimat erinnern einen daran. Man kann sich an jedem Ort der Welt an Geschichten aus der Heimat erinnern, die Orte der Heimat wissen jedoch noch mehr. Sie tragen die Geschichte in sich, nicht als Erinnerung, sondern als ein lebendiger Bestandteil von ihr. Es ist ein alter Mensch, der uns eine Menge von der Heimat erzählen kann. Er hat viel selbst erlebt, doch nicht das Meiste. Vieles kennt er auch nur aus Geschichten. Noch mehr ‚weiß' ein Baum über die Heimat. Er ist oft älter als jeder Mensch und hat viele Generationen lang an ein und demselben Ort ununterbrochen Jahr für Jahr die Heimat ‚beobachtet'. Doch letztlich stirbt auch er. Was bleibt, ist die Heimat an sich, der Grund und Boden, der sich zwar verändert, aber immer die Spuren der Zeit mit sich trägt. Nur dieser Grund und Boden weiß alles von der Heimat, denn er ist die Heimat. Er ist ein Teil der Erde, welche die Heimat aller Menschen ist.
Meine Heimat ist das Eichsfeld. Werde ich manchmal danach gefragt, wo meine Heimat liegt, so kann ich den Menschen nicht von einer großen Stadt berichten, die sich dort in der Nähe befindet. Die Menschen können sich daher schlecht vorstellen, wo genau ich herkomme, außer sie sind schon einmal dort gewesen. Und das ist das Schöne. Wer wissen will, wo meine Heimat liegt, muss dort gewesen sein. Würde ihr der Ruf einer großen Weltstadt oder einem bekannten Reisegebiet vorauseilen, könnte jeder, der nur einmal diese Stadt im Fernsehen gesehen hat, meinen, er wisse darüber Bescheid. Nein, das Eichsfeld muss man tatsächlich gesehen haben. Man muss es erlebt haben. Ich habe es erlebt, denn es ist meine Heimat. Dieses Buch, in dem ich meine Erlebnisse aufschreibe, ist für meine Heimat, für die Menschen meiner Heimat, die sie auch erlebt haben. Ein Buch, das vielleicht den Menschen und den Baum überlebt, nicht aber die Heimat selbst, den Ort, an dem es deshalb gelesen werden soll. Ein Buch aus der Heimat für die Heimat.
Meine eigene Heimat ist gleichzeitig die Heimat vieler anderer Menschen. Dieses Buch schildert meine persönliche Sicht auf die Heimat, welche ich mit vielen teile. Auch die Zeit meiner Jugend habe ich mit vielen anderen Menschen geteilt. Die gesammelten Erfahrungen sind jedoch meine ganz eigenen. Daher heißt das Buch „Aus meiner Heimat und Jugend".
Es ist ein höchst subjektives Zeugnis über eine bestimmte Zeit an einem bestimmten Ort, was von jedem anderen grundsätzlich verschieden betrachtet werden kann. Wer mit einzelnen Schilderungen in diesem Buch nicht übereinstimmt, sollte sich also nicht darüber wundern. Es ist nur verständlich, wenn nicht jeder, der dieses Buch liest und mit dem Autor die Zeit der Jugend und den Ort der Heimat teilt, der Meinung ist, sie oder er hätte es genauso geschrieben. Das ist auch gar nicht die Absicht.
Sie müssten andere Bücher schreiben, um ihrerseits einen Beitrag zur literarischen Dokumentation der gemeinsamen Heimat zu leisten. Für den neutralen Leser, der nicht gleichzeitig selbst Autor sein kann und will, sei dies eine Einladung, sich selbst hier und da in diesem Buch wiederzufinden und darüber hinaus einiges Neues und Interessantes aus und über die Heimat zu erfahren. Ich als Autor wünsche allen Lesern dabei viel Vergnügen.
Fabian Hesse, Juni 2009, Mainz