Der hier angegebene Preis versteht sich bei Einzellieferung einer Ausgabe. Bei Mitgliedschaft im Verein ist die kostenfreie Lieferung der Vierteljahreszeitschrift mit Zahlung des Vereinsbetrages abgegolten (Mitgliedsbeitrag (Stand 2012) für Privatpersonen 25,00 EUR pro Jahr).
Heft 3/4 der Zeitschrift "Südniedersachsen. Zeitschrift für Regionale Forschung und Heimatpflege". Hauptthema des Heftes ist die Gemeindegebietsreform, die vor 40 Jahren die Gemüter bewegte. Drei Artikel beschäftigen sich damit:
Gudrun Pischke weist in ihrem Beitrag "Von Ämtern zu Landkreisen: Gebietsreformen in Südniedersachsen bis zur Gegenwart" darauf hin, dass Verwaltungs- und Gebietsreformen nicht eine Erscheinung in neuerer Zeit sind, sondern schon eine lange Geschichte haben. Ziel solcher Maßnahmen war immer eine Staatsvereinfachung und damit verbunden eine Effektivierung von Verwaltungsaufgaben. Erste Verwaltungsstrukturen führte schon Karl der Große in Sachsen ein. Die vor allem in den letzten beiden Jahrhunderten häufiger stat
Der hier angegebene Preis versteht sich bei Einzellieferung einer Ausgabe. Bei Mitgliedschaft im Verein ist die kostenfreie Lieferung der Vierteljahreszeitschrift mit Zahlung des Vereinsbetrages abgegolten (Mitgliedsbeitrag (Stand 2012) für Privatpersonen 25,00 EUR pro Jahr).
Heft 3/4 der Zeitschrift "Südniedersachsen. Zeitschrift für Regionale Forschung und Heimatpflege". Hauptthema des Heftes ist die Gemeindegebietsreform, die vor 40 Jahren die Gemüter bewegte. Drei Artikel beschäftigen sich damit:
Gudrun Pischke weist in ihrem Beitrag "Von Ämtern zu Landkreisen: Gebietsreformen in Südniedersachsen bis zur Gegenwart" darauf hin, dass Verwaltungs- und Gebietsreformen nicht eine Erscheinung in neuerer Zeit sind, sondern schon eine lange Geschichte haben. Ziel solcher Maßnahmen war immer eine Staatsvereinfachung und damit verbunden eine Effektivierung von Verwaltungsaufgaben. Erste Verwaltungsstrukturen führte schon Karl der Große in Sachsen ein. Die vor allem in den letzten beiden Jahrhunderten häufiger stattgefundenen Gebietsreformen fanden dann mit der Landkreisreform der 1970er Jahre, bei der in Südniedersachsen elf Landkreise auf fünf reduziert wurden, einen vorläufigen Abschluss. Einige beigefügte Karten illustrieren Etappen der Entwicklung. Das ebenfalls abgedruckte Wappen des neuen Landkreises Göttingen erinnert mit den darin enthaltenen Symbolen an die aufgenommenen Kreise.
Am Beispiel des Dorfes Suterode verfolgt Evelin Martynkewicz in ihrem Artikel "Die Gebietsreform 1974 am Beispiel der Gemeinde Suterode" den Beginn und den Ablauf der Gebietsreform auf der Gemeindeebene. Von der grundsätzlich erkannten Notwendigkeit einer Neuordnung auf Grund der örtlichen Entwicklungen überzeugt, gab es erste Überlegungen im Gemeinderat, ob eine Samtgemeinde oder eine Eingemeindung nach Katlenburg-Lindau oder nach Northeim die günstigste Lösung darstellen würde. Bedenken und Wünche der Bevölkerung wurden von den Ortspolitikern aufgegriffen. Katlenburg-Lindau wird schließlich favorisiert und ein entsprechender Vertrag unterschrieben. Frau Martynkewicz beschreibt ferner auch die Bildung eines neuen Ortsrates und insbesondere auch die Vor- und Nachteile, die die Gebietsreform der Bevölkerung in Suterode gebracht hat.
Gerd Busse geht in seinem Beitrag "Gebietsreform und die neue Heimatbewegung" der Frage nach, in wie weit die Gebiets- und Verwaltungsreform der 1970er Jahre die neue Heimatbewegung beeinflusst haben könnte, die sich in dieser Zeit entwickelt hat. Die sog. Renaissance der Heimatbewegung könnte eine Art Kompensation des angenommenen politischen und kulturellen Bedeutungsverlustes mit Hilfe der Förderung des Geschichtsbewusstseins und der örtlichen Identität darstellen. Zur Beantwortung der Frage greift Herr Busse auf die Ergebnisse einer Untersuchung der Heimatbewegung zurück, die von ihm in den 1990er Jahren durchgeführt wurde. Viele der Befragten benennen die Gebietsreform mit ihren Folgen im kulturellen Leben der eingemeindeten Orte als Grund für ihr Engagement. Aber es ist nicht das einzige und wichtigste Motiv, sondern gesamtgesellschaftliche Entwicklungen und persönliche Interessen spielen ebenfalls eine Rolle. Ein mitgeliefertes Kartenpaar mit den Gemeindegrenzen vor und nach der Reform veranschaulicht in eindrucksvoller Weise die territoriale Entwicklung in Südniedersachsen.
Peter Klose leistet mit seinem Bericht "Unsere Welt vor 50 Jahren - Erinnerungen an die Studienzeit und den Berufsanfang als Lehrerin und Lehrer" einen aufschlussreichen lebendigen bildungsgeschichtlichen Beitrag. In diesem Zeitdokument werden das Studium an der Pädagogischen Hochschule Göttingen und an der Universität sowie die Lebensverhältnisse von Studierenden in Göttingen Anfang der 1960er Jahre aus der Perspektive eines Betroffenen anschaulich geschildert. Auch der im Bericht beschriebene Start in die Berufstätigkeit macht deutlich, wie viel sich in 50 Jahren in Studium und Schule geändert hat.
Im Heft ist weiterhin die Fortsetzung des Artikels von Marian Füssel "Viel Lärm um nichts? Die Belagerung und Zerstörung der Burg Scharzfels im Siebenjährigen Krieg" zu finden (Teil I in Heft 2/2014). Füssel beschreibt die Eroberung und Zerstörung der Festung Scharzfels am Harz durch die Franzosen und stellt heraus, dass es sich nicht um ein besonders herausragendes Kriegsereignis gehandelt habe, jedoch die damaligen Medien, insbesondere auch die französischen diesen militärischen Sieg propagandistisch ausgewerteten.
Wie in allen anderen Heften der Zeitschrift Südniedersachsen wird aus der Arbeit der Kommissionen Ur- und Frühgeschichte (Archäolog. Denkmalpflege), Geschichte, Bauerhaltung und Denkmalpflege, Geographie und Landeskunde, Plattdeutsche Sprache und Literatur, Volkskunde und Familienforschung berichtet. Buchbesprechungen von Neuerscheinungen mit regionalem Bezug runden das Heft ab.
Aus dem Inhalt dieser Ausgabe:
Vorwort ... 98
Marian Füssel: Viel Lärm um nichts? Die Belagerung und Zerstörung der Burg Scharzfels im Siebenjährigen Krieg (Teil 2) ... 99
Gudrun Pischke: Von Ämtern zu Landkreisen: Gebietsreformen in Südniedersachsen bis zur Gegenwart ... 103
Evelin Martynkewicz: Die Gebietsreform 1974 am Beispiel der Gemeinde Suterode ... 110
Gerd Busse: Die Gebietsreform und die neue Heimatbewegung ... 115
Peter Klose: „Unsere Welt" vor 50 Jahren - Erinnerungen an die Studienzeit und den Berufsanfang als Lehrerin und Lehrer ... 121
Klaus Gehmlich: Flurnamen und was sie bedeuten ... 125
Aus den Fachkommissionen
Ur- und Frühgeschichte (Archäolog. Denkmalpflege) ... 126
Geschichte ... 127
Bauerhaltung und Denkmalpflege ... 127
Geographie und Landeskunde ... 129
Plattdeutsche Sprache und Literatur ... 131
Volkskunde ... 131
Familienforschung ... 132
Personalien
Ehrentage - Mitgliederbewegung ... 133
Weitere Informationen der ASH
Der Vorstand informiert ... 134
Wir waren dabei ... 135
Für Sie gelesen ... 139
Neue Bücher ... 139
Einladung zur Frühjahrstagung am 14. März 2015 ... 143
Termine: Vorträge - Exkursionen - Ausstellungen - weitere Veranstaltungen ... 144
Mitarbeiter des Heftes ... 144
Die Fachkommissionen / Redaktionsschluss ... 145
Schriftenreihe - Sonderveröffentlichungen ... 146
Titelbild: Fahne der Gemeinde Suterode von 1913, Foto: Evelin Martynkewicz 2009 (s. dazu den Beitrag von Evelin Martynkewicz in diesem Heft, S. 110 ff).